Familien-Notfallplan – Leitfaden für krisenfeste Haushalte im Katastrophenfall
OÖ Zivilschutz-Geschäftsführer Christian Kloibhofer, LRin Michaela Langer-Weninger und OÖ Zivilschutz-Präsident Michael Hammer
„Starkregen, Überflutungen, Hagelschäden, Schneedruck, Blackout – die Notfallszenarien und Katastrophenereignisse sind vielfältig. In solchen Situationen will man vor allem seine Familie in Sicherheit wissen. Mit dem ‚Familien-Notfallplan‘ wollen wir Abhilfe schaffen und einen Leitfaden für bestmögliche Eigenvorsorge bieten. Wer heute in haltbare Lebensmittel, Wasser, ein Notfall-Radio, Taschenlampe, Medikamente und Hygiene-Artikel investiert, sitzt morgen nicht hungrig, unvorbereitet und abgeschnitten von der Außenwelt im Dunkeln.“
Katastrophenschutz-Landesrätin Michaela Langer-Weninger
Bereits 2022 wurde der Notfallplan-Blackout aus der Taufe gehoben. „Nun wollen wir den nächsten Schritt für ein sicheres Oberösterreich gehen“, freut sich LRin Langer-Weninger bei der Präsentation des neuen Familien-Notfallplans und sagt: „Wie kontaktiere ich meine Angehörigen? Wo gehe ich hin? Was nehme ich mit? Fragen – die in Krisenfällen vermutlich den meisten als Erstes in den Sinn kommen. Durch gute Vorbereitung bzw. Eigenvorsorge lassen sich diese Fragen bereits im Vorfeld klären. Das gibt Sicherheit und nimmt viele Sorgen in einer ohnehin stressigen Situation. Hierfür ist der ‚Familien-Notfallplan‘ Leitfaden und Ratgeber zugleich.“
Eigenvorsorge unverzichtbar
Egal welches Notfallszenario – die Antwort auf eine rasche und reibungslose Bewältigung ist die Eigenvorsorge. Daher ruft Katastrophenschutz-Landesrätin Michaela Langer-Weninger einmal mehr zur Eigenvorsorge auf: „Die Bewältigung der unterschiedlichsten Gefahren- und Katastrophensituationen kann nur gemeinsam funktionieren. Und mit gemeinsam meine ich, dass es jeden Einzelnen braucht. Denn Zivilschutz ist keine One-Man-Show – hier greift jedes einzelne Zahnrad in das andere, um unser System aufrecht zu erhalten! Das kann mit der Eigenvorsorge durch Lebensmittel beginnen und bis zur Nachbarschaftshilfe reichen. Nur so können sich die Behörden und Verantwortlichen vor Ort ihr Koordinationsfunktion wahrnehmen.“
Der Familien-Notfallplan
Pünktlich zum heurigen Zivilschutztag am 5. Oktober präsentiert der OÖ Zivilschutz gemeinsam mit LRin Langer-Weninger eine Broschüre, die den Bürgern das Erstellen des eigenen Notfallplans erleichtert: „Der Zivilschutz ‚Familien-Notfallplan‘ ist ein hilfreicher Ratgeber für den krisenfesten Haushalt und bringt die Bürger dazu, die eigenen vier Wände genauer zu betrachten und sicherer zu machen. Ein weiterer Schwerpunkt der Broschüre liegt auf dem Thema Evakuierung – zum Beispiel was in keinem Evakuierungsrucksack fehlen darf – mit Tipps je nach Altersgruppe. Auch auf die Thematik ‚Vorsorge für Haustiere‘ wird in der Broschüre eingegangen. Kurz – der Familien-Notfallplan des OÖ Zivilschutzes ist ein umfassendes Nachschlagewerk, das in keinem Haushalt fehlen darf“, sagt OÖ Zivilschutz-Präsident Michael Hammer.
Folgende Punkte müssen für einen Notfallplan geklärt werden
- Öffentliches Warnsystem: Sirenensignale kennen, richtig reagieren
- Notfallpläne am Arbeitsplatz, Schule, Kindergarten prüfen
- Ältere/beeinträchtigte Personen: besondere Bedürfnisse berücksichtigen
- Haustiere: Versorgung planen, Notunterkünfte oft ohne Tiere
- Kommunikationsplan bei Trennung von Familienmitgliedern
- Evakuierung: Vorkehrungen für Unterkunft bei Freunden/Verwandten
- Fluchtwege von Zuhause festlegen, alternative Routen planen
- Sichere Orte im Haus je nach Katastrophenart identifizieren
- Wasser, Gas, Strom: Abstellmöglichkeiten kennen, Werkzeuge bereithalten.
- Versicherungsschutz überprüfen
- Rauchmelder installieren, Feuerlöscher prüfen
- Erste-Hilfe-Kenntnisse in der Familie vermitteln
- Dokumentenmappe erstellen, Kopien ins Notgepäck.
- Sammelplätze, Telefonnummern, Sicherheitsvorkehrungen regelmäßig auffrischen
Bestellmöglichkeiten
Die 40-Seiten-starke Broschüre kann kostenlos beim OÖ Zivilschutz unter 0732 65 24 36 oder unter zivilschutz-shop.at bestellt werden. Sie bietet zum einen Checklisten, in denen beispielsweise Erreichbarkeiten und Notfallsammelpunkte außerhalb des Hauses oder mögliche Gefahrenbereiche eingetragen werden können. Auch Zuständigkeiten der einzelnen Familienmitglieder für verschiedene Katastrophenszenarien werden im Notfallplan festgehalten.
Hier können Sie den Familien-Notfallplan downloaden: Familien-Notfallplan
Zivilschutztag – am 5. Oktober ab 12 Uhr
Überprüft werden soll der Notfallplan immer am Zivilschutztag, dem ersten Samstag im Oktober – da ruft der Zivilschutz allgemein zur Überprüfung des krisenfesten Haushaltes auf. „Wenn ich meine Sicherheitsgeräte, den Notfallplan und den Vorrat am Zivilschutztag kontrolliere, dann habe ich das alles für ein Jahr erledigt – und die Sirenensignale, die an diesem Tag ertönen, erinnern mich daran“, erklärt Michael Hammer.
Checkliste zur Überprüfung
- Lebensmittel- und Getränkevorrat (Menge, Ablaufdatum)
- Feuerlöscher (Überprüfungstermin)
- Rauchmelder und Kohlenmonoxid-Warner (Funktionstest, Prüfknopf)
- Notfallradio und Notbeleuchtung (Funktionstest)
- Elektro-FI-Schutzschalter im Sicherungskasten (Funktionstest, Prüfknopf)
- Notkochstelle (Funktionstest)
- Hausapotheke und Kaliumjodidtablette (Vollständigkeit, Ablaufdatum)
- Evakuierungsrucksack mit Dokumentenmappe (Vollständigkeit)
- Auto: Verbandszeug, Feuerlöscher, Warndreieck, Warnweste, Lifehammer (Zustand, Vollständigkeit, Ablaufdatum)
- Familien-Notfallplan (mit Angehörigen besprechen)