Heftiger Start in die Unwettersaison – persönliche Vorsorge jetzt in Angriff nehmen!

Hagel, Gewitter und Starkregen – und in Teilen des Landes Hochwasser: Die Nachrichten der letzten Tage waren gefüllt von Unwetterereignissen. Dabei hat die Unwettersaison gerade erst begonnen. Auch wenn wir mit einem blauen Auge davongekommen sind, war die vergangene Woche für die Gemeinden, ehrenamtlichen Einsatzkräfte aber auch für die Bürgerinnen und Bürger selbst, sehr herausfordernd – und auch schadensreich.

Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Landesrätin Michaela Langer-Weninger hält fest: „Oberösterreich ist gut gerüstet. Unsere Einsatzkräfte haben wieder einmal bewiesen, sie sind stets zur Stelle und wissen genau was zu tun ist. Das Hochwasser 2002 und 2013 waren eine Zäsur und haben öffentliche Investitionen von rund 300 Mio. Euro in präventive Schutzmaßnahmen ausgelöst. Für mich ist auch 2024 eine Zäsur. Gemeinsam mit dem OÖ Zivilschutz möchte ich das Bewusstsein für die Notwendigkeit und den Nutzen einer private Eigenvorsorgen – zusätzlich zur Hilfe durch die Einsatzkräfte – schärfen.“ Hintergründe dafür sind die schwellende Gefahr des Klimawandels und die damit verbunden kurzfristigen Wetterkapriolen. „Elementarereignisse wie Hagel und Starkregen treten immer häufiger kleinflächig, dafür mit enormer Kraft auf. Dadurch werden sie immer schwerer prognostizierbar und treten häufig ohne oder mit kurzer Vorwarnung ein. Daher ist es von größter Wichtigkeit, dass wir alle eigenverantwortlich und präventiv Vorsorge treffen.“

Landesrätin Michaela Langer-Weninger, OÖ Zivilschutz-Präsident Michael Hammer und OÖ Zivilschutz-Geschäftsführer Christian Kloibhofer appellierten an die Bürger, rechtzeitig vorzusorgen.

Zentraler Partner in dieser Agenda ist der OÖ Zivilschutz. Präsident Michael Hammer betont: „Fest steht, extreme Wetterereignisse wie Starkregen haben in Österreich nachweislich zugenommen. Wir müssen unsere Vorsorgemaßnahmen dementsprechend anpassen.“ Hammer appelliert deshalb an die Bürgerinnen und Bürger sich noch rechtzeitig für die heurige Unwettersaison zu wappnen: „Zu einem krisenfesten Haushalt gehört nicht nur die Lebensmittel-Bevorratung, sondern auch die Vorsorge mit technischen Hilfsmitteln und das richtige Verhalten bei Unwetterereignissen und anderen Notsituationen.“
Was mit technischen Hilfsmitteln gemeint ist, erklärt OÖ Zivilschutz-Präsident Michael Hammer anhand eines Beispiels: „Ich bin seit vielen Jahren auch bei der Feuerwehr in meiner Heimatgemeinde, die Erfahrung zeigt, viele Feuerwehr-Einsätze wären nicht notwendig gewesen, wenn die Betroffenen einfach ein paar Sandsäcke zu Hause gehabt hätten. Sandsäcke sind bei Überschwemmungen zur Schadenseingrenzung, Abdichtung, Stabilisierung und Barriere besonders hilfreich. Mit diesen lassen sich schnell und einfach Maßnahmen zum Schutz von Gebäuden und anderen Bereichen durchführen. Sandsäcke sind außerdem in der Anwendung sehr flexibel und lassen sich ungefüllt auch in größeren Mengen platzsparend lagern.“

Starkregen – wachsende Gefahr
Viele Faktoren begünstigen in Oberösterreich Starkregen – aus einem kleinen Bach, der normalerweise nicht mehr als ein Rinnsal ist, kann in kurzer Zeit ein reißender Fluss werden. Solche Ereignisse können kaum vorhergesagt werden, sind aber wegen ihrer Plötzlichkeit sehr gefährlich. „Viele Menschen glauben, dass sie, weil sie in keinem Hochwassergebiet wohnen, auch von Überflutungen durch Starkregen verschont bleiben. Wie die Unwetter der letzten Tage gezeigt haben, ist das aber falsch – Starkregen kann einfach überall auftreten. Die Auswirkungen sind sehr drastisch“, erklärt Feuerwehr- und Katastrophenschutz-Landesrätin Michaela Langer-Weninger und weiter: „Deswegen ist die Vorsorge und das richtige Verhalten jedes einzelnen Bürgers besonders wichtig.“
Weltweit belegen Studien, dass sich durch den Klimawandel die Häufigkeit der Extremwetterereignisse seit den 1990er-Jahren erkennbar erhöht hat und damit langanhaltende Klimaextreme wahrscheinlicher werden. Welche Folgen extreme Wetterereignisse haben können, mussten wir in Österreich in den vergangenen Jahren bereits erleben. Starkregen, Überschwemmungen, Gewitter, Hagel und Stürme haben zu massiven Schäden geführt.

Unwettervorsorge beginnt beim Klimaschutz
Der OÖ Zivilschutz informiert schon seit jeher über die Vorsorge für Unwetterereignisse, hat aber einen neuen Arbeitsschwerpunkt zu diesem Thema: „Wir setzen jetzt noch einen Schritt früher an – nicht wie bisher bei den Verhaltens- und baulichen Maßnahmen für Unwetter, sondern bereits beim Klimaschutz – dieser gehört genauso zur notwendigen Vorsorge“, sagt OÖ Zivilschutz-Präsident NR Michael Hammer: „Man muss das große Ganze im Blick haben – da sich die Atmosphäre weiter aufwärmt, steht dieser immer mehr potenzielle Energie für Gewitter bzw. Unwetter zur Verfügung, weil wärmere Luft mehr Feuchtigkeit aufnehmen kann. Aber auch die Hitzewellen mit ihren unterschätzten Gefahren nehmen zu. Nur, wenn wir alle mehr Maßnahmen zum Klimaschutz ergreifen, können wir das weitere Zunehmen von Unwetterkatastrophen verringern.“
Auch bei klimatisch bedingten Ereignissen wie Extremwetter gilt: Bis zu einem bestimmten Grad ist jeder Bürger für die eigene Sicherheit selbst verantwortlich. Gebäudebesitzer tragen zudem die Verantwortung für den Schutz ihres Eigentums. Die Sensibilisierung der Bevölkerung hinsichtlich bestehender Gefahren durch extreme Wetterereignisse und ihrer Eigenverantwortung sowie die Befähigung zur Selbsthilfe bilden demnach einen wichtigen Arbeitsschwerpunkt des Zivilschutzes.

Selbstschutzmaßnahmen
Es gibt einfache Maßnahmen, die leicht umzusetzen sind – bauliche Vorkehrungen, aber auch die persönliche Vorsorge, das richtige Verhalten in solchen Situationen sind wichtig. Was besonders gefährdete Bereiche sind, lässt sich pauschal nicht sagen, denn das ist von Wetterextrem zu Wetterextrem verschieden. Wenn es um Starkregen, Hangwasser oder Hochwasser geht beispielsweise, ist es am besten, bereits bei einem Hausbau daran zu denken, wo Wasser ins Gebäude eindringen könnte und sich bei Fachfirmen über vorbeugende Maßnahmen zu informieren. „Einfache Maßnahmen sind der Einbau einer Rückstausicherung vor eindringendem Abwasser aus dem Kanalsystem und auch die regelmäßige Kontrolle des Abwasserkanals. Dachrinnen und Bodeneinläufe müssen von Laub befreit werden, damit Wasser besser abfließen kann“, sagt Michael Hammer, „Es können auch nachträgliche Vorsorgemaßnahmen für Hausbesitzer notwendig werden, denn das Umfeld kann sich jederzeit ändern. Durch weitere Bebauung wird der Freiraum für das Wasser wird immer weniger – man darf dabei nie vergessen, das Wasser sucht sich immer seinen Weg!“
Zu den Selbstschutzmaßnahmen gehört auch die Kenntnis der Zivilschutz-Sirenensignale, wie man vergangenen Woche am Beispiel Saxen gesehen hat. Hier hat die Gemeinde die Bevölkerung mit dem Zivilschutz-Sirenensignal „Warnung“ auf die Hochwassergefahr aufmerksam gemacht.
„Wertvolle Tipps liefert der Starkregen-Folder des OÖ Zivilschutzes. Dieser informiert über Gefahren, möglichen Objektschutz und notwendige Verhaltensmaßnahmen. Checklisten helfen bei der der Umsetzung der Vorsorgemaßnahmen“, so Langer-Weninger. Die Unwetter-Drucksorten können unter www.zivilschutz-shop.at oder 0732 65 24 36 kostenlos bestellt werden. Zudem stehen sie unter: https://zivilschutz-ooe.at/hilfe-zum-selbstschutz/informationsmaterial/broschueren/ zum Download bereit.

Zivilschutz-SMS
Wertvolle Informationen kostenlos. vertrauenswürdig. regional
Vergangene Woche hat sich auch das Zivilschutz-SMS wieder bewährt. Zahlreiche vom Hochwasser betroffenen Gemeinden haben damit ihre Bürger über die aktuelle Situation informiert: „Es ist bestens dazu geeignet, die Bevölkerung über örtliche Straßensperren bzw. Verkehrsbehinderungen sowie sonstige Einschränkungen zu informieren“, so Hammer, „Auch über eventuelle Änderungen bei den Öffnungszeiten von Kindergärten, Horten und Schulen im Katastrophenfall können Gemeinden ihre Bürger laufend informieren.“

JETZT anmelden und wichtige Infos erhalten
Das Zivilschutz-SMS ist für den Bürger kostenlos. Auf der Homepage des OÖ Zivilschutzes www.zivilschutz-ooe.at kann man sich dazu anmelden. Die jeweilige Gemeinde hat durch dieses Informationssystem die Möglichkeit, ihren registrierten Gemeindebürgern Nachrichten rasch und zielgerichtet zukommen zu lassen. Ob im Katastrophenfall, bei Unwetterwarnungen oder Überflutungsgefahr, bei Straßensperren oder anderen Ereignissen bietet das Zivilschutz-SMS vertrauenswürdige Infos.