Kirchdorfer Bezirkshauptmann als neuer Zivilschutz-Bezirksleiter – Schwerpunkte für 2018
Zum neuen Zivilschutz-Bezirksleiter für Kirchdorf bestellt wurde Bezirkshauptmann Dr. Dieter Goppold. Als behördlicher Einsatzleiter auf Bezirksebene eignet er sich bestens dafür, das Thema Zivilschutz und Eigenvorsorge einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen.
„Bei Bezirkshauptmann Dieter Goppold sind die Zivilschutz-Themen und Aufgaben aufgrund seiner beruflichen Laufbahn und natürlich seinem Sicherheitswissen in besonders guten Händen.“, freut sich OÖ Zivilschutz-Präsident NR Michael Hammer über die künftig noch engere Zusammenarbeit.
Als Zivilschutz-Bezirksleiter ist Goppold Ansprechpartner in allen Fragen des Selbstschutzes und der Sicherheitsprävention für die Bevölkerung und die Gemeinden im Bezirk Kirchdorf.
OÖ Zivilschutz-Geschäftsführer Josef Lindner, Zivilschutz-Bezirksleiter Bezirkshauptmann Dr. Dieter Goppold, OÖ Zivilschutz-Präsident NR Mag. Michael Hammer
„Zivilschutz ist der schnellste und deshalb effizienteste Schutz. Gerade in den ersten Minuten kann rasches Handeln Leben retten. Deshalb ist es wichtig, jederzeit auf Notfallsituationen vorbereitet zu sein.“, sagt Bezirkshauptmann Goppold, „In meiner neuen Funktion ist es meine Aufgabe, das Bewusstsein der Bürger für Eigenvorsorge und Selbstschutzmaßnahmen stärken. Auch als Bezirkshauptmann ist das mein Ziel, denn je besser die Bürger des Bezirkes auf Katastrophensituationen vorbereitet ist, desto besser funktioniert die Zusammenarbeit mit der Behörde und den Einsatzkräften im Katastrophenfall.“
Zivilschutz-Projekte im Bezirk
Zuletzt wurde im Bezirk Kirchdorf die Kinderwarnwestenaktion des OÖ Zivilschutzes durchgeführt. 676 Warnwesten wurden dabei im Bezirk an die Schulanfänger verteilt. In den Wintermonaten führt der OÖ Zivilschutz auch wieder die Nachhaltigkeitsaktion zur Überprüfung der Tragehäufigkeit der Warnwesten durch. Dabei besuchen die ehrenamtlichen Zivilschutzbeauftragten die Schulen und belohnen diejenigen Schulanfänger, die ihre Warnweste tragen.
Als Geschenk gibt es für die Kinder ein „Safety Memo“: Das Spiel besteht aus 20 Kartenpaaren mit jeweils einem richtigen und einem falschen Verhalten in einer Gefahrensituation. Ziel ist, möglichst viele Kartenpaare zu gewinnen. Um die einzelnen Gefahrensituationen mit den Kindern im Unterricht durchgehen zu können, erhalten die Lehrkräfte die Kärtchen in etwas größerer Form. Durch die erneute Erinnerung durch den Zivilschutzbeauftragten in der Gemeinde wird den Kindern noch einmal ins Gedächtnis gerufen, wie wichtig es ist, die Warnweste immer zu tragen.
Die diesjährige Nachhaltigkeitsüberprüfung, die noch bis Semesterende läuft, ergibt aktuell eine Tragehäufigkeit von 28,5 Prozent. Das Ergebnis ist ein klarer Auftrag, am Schwerpunkt „Sicherheit im Straßenverkehr“ weiterzuarbeiten.
BLACKOUT
Mit Vorträgen für die Bürgermeister und Führungskräfte des Bezirkes stand in den letzten Jahren die Thematik „BLACKOUT – ein Stromausfall der alles verändert“ im Mittelpunkt der Aufklärungsarbeit. So wurden beispielsweise die Mitarbeiter des Landeskrankenhauses Kirchdorf in Form eines Vortrages für dieses Thema sensibilisiert.
Der Begriff Blackout wird fälschlicherweise oft im Zuge von lokalen Störungen verwendet, bei denen der Strom für wenige Stunden und nur in Teilen Österreichs ausfällt. Das ist aber ein normaler Stromausfall. Von einem Blackout spricht man erst dann, wenn es sich um einen länger andauernden und überregionalen Stromausfall handelt, der somit mehrere Bundesländer oder Länder betrifft.
Experten warnen immer öfter von der zunehmenden Gefahr und deren Auswirkungen. Das österreichische Stromnetz ist Mitglied des europäischen Netzverbunds. Die zunehmende Stromerzeugung aus Photovoltaik oder Windkraftanlagen, die zeitlich nicht immer zur Verfügung stehen, in Verbindung mit dem Stilllegen von thermischen Großkraftwerken, führt zu einem sehr komplexen Stromsystem. Es sind immer öfter stabilisierende Eingriffe in den Betrieb des Stromnetzes nötig. Das Stromsystem ist somit auch anfälliger für Störungen geworden. Eine Großstörung kann sich innerhalb von wenigen Sekunden über weite Teile Europas ausbreiten (Dominoeffekt).
Selbstschutzmaßnahmen entscheidend – eine Woche autark leben können
Da unser Leben auf einer ausreichenden Stromversorgung basiert, werden alltägliche Abläufe zu einer Herausforderung. Der OÖ Zivilschutz empfiehlt deswegen einen Lebensmittelvorrat für mindestens eine Woche und technische Hilfsmittel für den Katastrophenfall, wie ein Notfallradio, eine Notbeleuchtung oder eine Ersatzkochgelegenheit.
Weitere Projekte
Bereits für März fixiert wurde eine Zivilschutz-Bezirkskonferenz, bei der die ehrenamtlichen Zivilschutzbeauftragten der Kirchdorfer Gemeinden über aktuelle Projekte und Aufgaben informiert werden. Die Zivilschutzbeauftragten sollen außerdem die Funktion des Sicherheitspartners im Projekt „Gemeinsam.sicher“ in Kooperation mit der Polizei übernehmen.
Sicherheit beginnt bereits bei den Kleinen. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass schon Kindergartenkinder auf Gefahren hingewiesen werden und ihnen der richtige Umgang mit Sicherheit vermittelt wird. Deswegen gibt es vom Zivilschutz das Kinderbuchkino „Buki und Safety sicher unterwegs“. Das Kinderbuchkino wurde von der Schauspielerin Sabine Petzl entwickelt. Dabei haben Kinder die Möglichkeit, in einer Kino-ähnlichen Atmosphäre Bilderbücher zu sehen, zu hören und aktiv mitzuerleben. Das Projekt ist ein Vorzeigebeispiel dafür, Kinder ab drei Jahren kreativ, interaktiv, spielerisch und trotzdem lehrreich an den Umgang mit Sicherheit heranzuführen.
Ein weiteres Ziel für 2018 ist es, auch die Kindergärten mit Warnwesten auszustatten, um so die Sichtbarkeit der Kleinen im Straßenverkehr zu erhöhen.
Zum zweiten Mal findet heuer der Landessicherheitstag für Schulen „DU bist wichtig“ statt. Schülern der 7. Schulstufe wird dabei die Wichtigkeit der Eigenvorsorge und des Selbstschutzes nähergebracht. Dieser Sicherheitstag findet heuer am 2. und 3. Juli am Areal der Landespolizeidirektion in Linz statt. Es handelt sich dabei um eine Veranstaltung des Netzwerkes für Sicherheit und Zivilschutz „Sicheres Oberösterreich“, dessen Drehscheibe der OÖ Zivilschutz ist. Elf der im Netzwerk vertretenen Sicherheitsorganisationen präsentieren dabei ihre Arbeitsschwerpunkte und informieren die Schüler über mögliche Gefahrensituationen und wie sie sich in Notfällen richtig verhalten.
Auch die Zivilschutz-Akademie, das Ausbildungsprogramm des OÖ Zivilschutzes, wird 2018 fortgesetzt. Die Seminare der Zivilschutz-Akademie zählen zur Grundausbildung der Zivilschutzbeauftragten und der Mitarbeiter in den Sicherheitsgremien in den Gemeinden. Sie sind außerdem eine wertvolle Fortbildungsmöglichkeit für Führungskräfte in Sicherheitsorganisationen. Es werden Kurse am Standort des Zivilschutz-Landesbüros in Linz angeboten, es sind aber auch Seminare in den Bezirken geplant.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt 2018 auf dem Zivilschutz-SMS, mit dem Bürger in Katastrophensituationen mit wichtigen Informationen und Verhaltensanweisungen versorgt werden können. Absender des Zivilschutz-SMS ist der Bürgermeister, der Info-Service ist für die Bevölkerung kostenlos. Das Zivilschutz-SMS ist das ideale Kommunikationsmittel für Gemeinden bei allen Katastrophen, Notsituationen und anderen besonderen Ereignissen. Das Info-System wird gut angenommen, die Rückmeldungen dazu sind äußerst positiv. Eine Anmeldung ist unter www.zivilschutz-ooe.at möglich.
Die 2017 erfolgreich gestartete Zivilschutz-Bädertour wird im Sommer 2018 fortgesetzt. Ziel dieser Tour ist es, Kinder und Jugendliche, aber auch deren Eltern, über die Gefahren im und am Wasser zu informieren. Dabei gibt es nicht nur wertvolle Selbstschutztipps und Infomaterialien, es können bei einem Sicherheitsspiel auch tolle Wasserbälle gewonnen werden.
Im Rahmen von Vorträgen (Blackout), Strahlenschutz-Beratungen (an Schulen), Ausstellungen, Messe-Infoständen und Zivilschutztagen werden Selbstschutztipps an Interessierte weitergegeben.